Informationen zur Moro Reaktion

Die  Moro Reaktion ist vielen Eltern noch in Erinnerung, denn z. B. bei schnellem Bewegen des Babys, bei unerwarteten Veränderungen, z.B. beim Kontakt mit dem Badewasser oder beim Vorübergehen an einem auf der Spieldecke liegenden Baby, hat ihr Kind damit reagiert, dass es Arme und Beine geöffnet und nach kurzer Schreckphase wieder geschlossen hat.

Entstehung der Moro Reaktion

Die Moro Reaktion ist unmittelbar nach der Geburt auslösbar und bleibt meistens sichtbar bis zum 2.–4. Lebensmonat. Die Reaktion wird in den ersten Lebenswochen geringer und weicht einer physiologischen Schreckreaktion.

Auslöser der Moro Reaktion:

  1. vestibulär – drohender Verlust des Gleichgewichtes
  2. auditiv – plötzliche Veränderungen der Lautstärke etc.
  3. visuell – plötzliche Veränderung der Sicht (dunkel, hell, etc.)
  4. taktil – plötzliche Veränderungen durch Berührung oder Schmerz
  5. plötzliche unerwartete Reize jeglicher Art

Die Moro Reaktion ist die früheste Reaktion auf eine Lageunsicherheit

Wird die Reaktion ausgelöst, erfolgt eine unmittelbare Erregung, die einhergeht mit:

  • dem Anstieg der Atemfrequenz
  • der Beschleunigung des Herzschlages
  • dem Anstieg des Blutdrucks
  • einer Rötung der Haut
  • und eventuellen Wutausbrüchen oder Tränen

Bei der oben beschriebenen Reaktion wird Adrenalin und Cortisol produziert und freigesetzt. Beide Stoffe sind u.a. für die Immunabwehr mitverantwortlich. Ein erhöhter Spiegel an Stresshormonen schwächt das Immunsystem und kann zu erhöhter Infektanfälligkeit führen.

Mögliche Auswirkungen durch fortbestehende frühkindliche Bewegungsmuster ähnlich einer Moro Reaktion:

  • Die Kinder sind hypersensibel. Sie reagieren oft nicht situationsangemessen. In allen Wahrnehmungssystemen (Sehen, Hören, Fühlen, Riechen, Schmecken) kann es zu einer Reizüberflutung kommen.
  • Das Gleichgewicht und die Eigenwahrnehmung sind beeinträchtigt.
  • Restreaktionen haben Auswirkungen auf das gesamte sozial-emotionale Verhalten des Kindes. Dadurch kommt es zu einer deutlichen Diskrepanz zwischen kognitiver und motorischer Reife.
  • Bei Erwachsenen können sich überängstliche oder depressive Verhaltensweisen und wenig selbstbewusstes, selbstkritisches Handeln zeigen. Auch Angstneurosen und Panikattacken werden mit Restreaktionen und einer sensorischen Überladung in Verbindung gebracht.

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